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In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Makroangiopathien

Eine diabetische Makroangiopathie ist die beschleunigte Atherosklerose ("Verkalkung") der Arterien, häufig aufgrund von zu lange schlecht eingestelltem Diabetes:

Koronararterien (Herzkranzgefäße)

KHK (Koronare Herzkrankheit); dabei kommt es durch eine Verengung der Herzkranzgefäße zu einer ungenügenden Durchblutung der einzelnen Herzmuskelabschnitte. Diese Bereiche werden dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu einem Sauerstoffmangelschmerz, der sogenannten

Angina pectoris führt. (brennender Schmerz hinter dem Brustbein, evtl. ausstrahlend in Schultern und Arme bis Unterkiefer, Atemnot). Im weiteren Verlauf kann das dann zum

Herzinfarkt führen. So nennt man den Untergang von Herzmuskelgewebe, weil es wegen absolut fehlender Durchblutung (durch eine totale Engstelle (Stenose)) abstirbt.

Periphere Arterien (Herzferne Arterien)

pAVK = Periphere arterielle Verschlusskrankheit; oft auch bekannt als "Raucherbein". Wegen der Gefäßverengung werden nachfolgende Gebiete nur noch mangelhaft mit Blut, und damit auch mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. In der Folge kommt es zu einem Abnehmen der Strecke, die man ohne Schmerzen gehen kann (Claudicatio intermittens oder auch "Schaufensterkrankheit" genannt) und ggf. zu schlecht heilenden Wunden an den Beinen (Ulcera cruris; "offenes Bein").
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Zerebrale Arterien (Hirnarterien)

Hirninfarkt; ebenso wie beim Herzinfarkt kommt es hier zum Gewebsuntergang durch fehlende Durchblutung aufgrund einer absoluten Engstelle. Die Folge ist ein sogenannter "Apoplex" (Schlaganfall).
Wie auch schon bei der Angina pectoris, die eine Vorstufe zum Herzinfarkt ist, so gibt es auch Vorstufen zum Hirninfarkt. Je nach Schwere unterscheidet man zwischen
TIA (transistorische ischämische Attacke); zeitlich begrenzter Ausfall von Nervenfunktionen. Dies kann sich in Bewegungseinschränkungen, Sprach- und Bewusstseinsstörungen äußern.
PRIND (prolongiertes reversibles ischämisch neurologisches Defizit); ähnliche Symptome wie bei einer TIA, aber länger andauernd.
PRINS (partielle reversible ischämische neurologische Symptomatik); ähnlich wie bei PRIND, nur bildet sich hier nicht alles vollständig zurück.
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Nierenarterien

Sekundäre Hypertonie (Bluthochdruck durch eine Zusatzerkrankung; hier an den Nieren); werden die Nieren durch die Gefäßverengung schlecht durchblutet, so bilden sie vermehrt Renin, einen Stoff, der die Nierendurchblutung verbessern soll. Dieser hat aber auch eine Blutdrucksteigernde Wirkung auf den Gesamtorganismus.

Niereninsuffizienz (ungenügende Nierenleistung); wird meist durch ein Wechselspiel von Erkrankungen der großen und kleinen Arterien verursacht. Die Folge kann ein Anstieg der Harnpflichtigen Substanzen im Blut sein (erstes Warnzeichen: der Kreatinin-Wert bei der Blutuntersuchung ist erhöht und/oder es wird Eiweiß mit dem Urin ausgeschieden)
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Ebenso wenig wie die Mikroangiopathie ist die Makroangiopathie aufzuhalten. Man kann aber durch günstige Beeinflussung der Risikofaktoren ihr Fortschreiten verlangsamen und so das Risiko senken, eine der möglichen Folgeerkrankungen zu erleiden. Risikofaktoren sind:
Hyperlipidämien
Schlecht eingestellter DM
Rauchen
Hypertonie
Übergewicht
Alkoholmissbrauch

In jungen Lebensjahren ist das Risiko von Erkrankungen der Nierengefäße am höchsten, mit zunehmendem Alter verschiebt es sich in Richtung Hirngefäß-/Herzgefäßerkrankungen.

Insbesondere dem Blutdruck ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da er einerseits Symptom einer bereits bestehenden Nierenerkrankung und andererseits ein zusätzlicher Risikofaktor sein kann.