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Adhäsive Kapsulitis

Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Entzündung der Gelenkkapsel des Schultergelenks. Das Kapselgewebe verklebt dabei, wodurch es zu Bewegungseinschränkungen kommt (daher auch der Begriff „Frozen shoulder“, weil das Gelenk dann wie eingefroren reagiert). Während die Krankheitshäufigkeit bei Nicht-Diabetikern bei 2-5% liegt, sind unter Diabetikern 10-20% davon irgendwann einmal betroffen. Zumeist im späteren Erwachsenenalter zwischen 40 und 60 Jahren.

SchultergelenkDie Beschwerden machen sich meist durch Gelenkschmerzen bei bestimmten Bewegungen bemerkbar, z.B. wenn man sich reckt um eine Jacke anzuziehen, sich die Haare zu föhnen oder etwas aus einem höheren Regal zu holen. Mit fortschreitender Erkrankung wird der schmerzfreie Bewegungsradius der betroffenen Schulter immer geringer.

Normalerweise klingen diese Beschwerden auch unbehandelt ab, aber das kann eine langwierige Angelegenheit werden. Verschiedene Quellen nennen dort Krankheitsdauern von 6 Monaten bis zu zwei Jahren.

Schneller geht es mit einem operativen Eingriff (Minimalinvasiv über eine Arthroskopie, also eine Schultergelenksspiegelung) und anschließender Krankengymnastik. Bei dem Eingriff, mit dem man zudem auch die Entzündung zweifelsfrei sehen kann – das Gelenkinnere ist dann knallrot statt blassrosa - wird dann das Gelenk mit Kortison ausgespült. Dabei nutzt man die entzündungshemmende Wirkung des Kortisons. Für Diabetiker ist Kortison – als Insulingegenspieler – normalerweise ja nicht einfach zu handhaben, weil das zu erheblichen BZ-Anstiegen führen kann, wenn es nicht von Anfang an konsequent in der Insulindosierung berücksichtigt wird. )Hier sollte man einen erfahrenen Diabetologen zu Rate ziehen)

Aber diese Nebenwirkung des Kortisons kommt nur in Betracht, wenn es systemisch angewendet wird, also z.B. als Infusion oder in Tablettenform. Die Gelenkspülung mit Kortison ist jedoch eine lokale Anwendung, bei der normalerweise kein Kortison ins Blutgefäßsystem gelangt. Somit ist da ebenso wenig mit Nebenwirkungen zu rechnen wie bei Anwendung von kortisonhaltigen Salben, die man auf die Haut aufträgt.

Wichtig ist dann nur eine krankengymnastische Betreuung nach der Operation, die sich auch über mehrere Wochen hinziehen wird.

Geht man mit diesen Beschwerden zum Arzt, am besten zu einem Orthopäden, sollte man auf jeden Fall erwähnen, dass man Diabetiker ist (wenn nicht ohnehin schon bei der Erhebung der Krankengeschichte danach gefragt wird).

Ich selber hatte das schon in beiden Schultern. Zunächst links (wo es dann wie oben beschrieben behandelt wurde), als auch rechts, wo die Schmerzen weniger schlimm waren, so dass ich es dort unbehandelt ausheilen ließ. Während es sich bei der rechten Schulter insgesamt über anderthalb Jahre hinzog, ist es in der linken Schulter nach einem halben Jahr von allein verschwunden. Ich habe heute jedenfalls die volle Beweglichkeit in beiden Schultern zurück.

Weiterführende Infos dazu findet man hier: https://gelenk-doktor.de/schulter-gelenk/frozen-shoulder.html

Und auf dieser Seite sieht man ein schönes Bild vom entzündeten (und daher geröteten) Innenraum der Schulterkapsel: http://www.tidewatershoulder.com/frozen-shoulder

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