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Wichtig!
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Glinide

...stimulieren die glukoseabhängige Insulinsekretion der Beta-Zellen, haben eine kürzere Wirkdauer als Sulfonylharnstoffe und sollen so eine flexible orale Therapie ohne erhöhtes Hypoglykämierisiko ermöglichen. (»intensivierte orale Therapie«, wie sie von manchen halb scherzhaft genannt werden). Müssen 15-30 Minuten vor der Mahlzeit genommen werden.

Das Wirkprinzip ist ähnlich dem der Sulfonylharnstoffe. Dort wird die Insulinfreisetzung eingeleitet, indem Kalium-Kanäle geschlossen werden. Der Unterschied ist, dass die Glinide diese Kanäle nur in Anwesenheit von Glucose verschließen und somit keine BZ-unabhängige Sekretion entsteht. Das Hypoglykämie-Risiko ist somit deutlich niedriger. Und: je höher der BZ, desto höher die durch die Glinide mögliche Insulinsekretion!
Zudem ist die Wirkung schneller und kürzer. (In etwa also vergleichbar mit dem Wirkeintritt von Insulinanaloga gegenüber Normalinsulin)


 

Mögliche Nebenwirkungen:
Neben den bei allem Medikamenten möglichen Überempfindlichkeitsreaktionen kann es auch bei den Gliniden zu Hypoglykämien kommen, die aber im Allgemeinen weniger schwer ausfallen und leicht beherrschbar sind. Auch eine mögliche Gewichtszunahme ist deutlich geringer ausgeprägt als bei den Sulfonylharnstoffen. Vor allem in Kombination mit Metformin führen Glinide sogar häufig zur Gewichtsreduktion.

Gegenanzeigen:
Genau wie bei den Sulfonylharnstoffen können auch Glinide nur bei noch vorhandener Insulinproduktion wirken und dürfen nicht bei schweren Stoffwechselentgleisungen und Ketoazidose gegeben werden. Bei schweren Leberfunktionsstörungen dürfen Glinide nicht eingesetzt werden.
Aufgrund noch fehlender Erfahrung dürfen/sollen Glinide auch bei Schwangeren und Kindern/Jugendlichen unter 18 Jahren nicht verordnet werden.

Wechselwirkungen:
MAO-Hemmer, ACE-Hemmer und Salizylate können die Glinidwirkung verstärken; Glucocorticoide, Schilddrüsenhormone, Thiazide, orale Kontrazeptiva (die "Pille") und Beta-Sympathomimetika (Herzfrequenz- und Herzkraftsteigernde Mittel) können die Wirkung vermindern.

Produkte: (Wirkstoffnamen in Klammern)
Novonorm® (Repaglinid)
Enyglid® (Repaglinid)
Repaglinid® (Repaglinid; der Patentschutz ist mittlerweile ausgelaufen, daher werden sie von verschiedenen Herstellern unter diesem Namen auch als Generikum vertrieben)
Starlix® (Nateglinid)