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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Symptome

Eine kurze Inhaltsangabe zu den einzelnen Seiten dieses Kapitels finden Sie unter Gustl's Ärzte-Tagebuch


Gustl befragt den Doktor Guten Tach Herr Doktor. Freddy sagt, sie können mir weiterhelfen beim Diabetes?

Wenn du der Gustl bist, dann ja. Freddy hat dein Kommen ja schon angekündigt. Und wenn du bei ihm warst, dann kennst du ja schon mal die Grundlagen.
Von mir erfährst du dann alles, was bei einem Arzttermin nun mal so anfällt.

Na Prima! Einige Fragen hab ich da bestimmt noch. Zum Beispiel: woran erkenne ich eigentlich, dass es Zeit wird mal zum Arzt zu gehen? Gibt es spezielle Anzeichen für einen Diabetes?

Nein, leider nicht. Es gibt zwar eine Vielzahl von Symptomen, aber die sind alle unspezifisch, das heißt die können auch andere Ursachen haben. Ein Arzt hat aber gelernt, aus einer Vielzahl von Symptomen ein Muster abzulesen und anhand dessen eine Verdachtsdiagnose zu stellen.
Dann befragt er den Patienten und führt weitere Untersuchungen durch, mit denen er seinen Verdacht entweder erhärten oder widerlegen kann.

Schauen wir uns doch mal ein paar typische Symptome an:

  • Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Müdigkeit:
    Dazu kann es kommen, wenn der Blutzucker zu hoch ist. Oft denkt man sich aber nichts dabei und schiebt es auf einen "schlechten Tag". Der Grund ist aber eher, dass im Insulinmangel vermehrt Fett abgebaut wird. Dabei entsteht als Nebenprodukt der Ketonkörper Aceton, der eine Übersäuerung des Blutes bewirkt. Und das führt zur Müdigkeit.
  • Trockener Mund, vermehrter Durst:
    Auch hierbei sehen die meisten Menschen keinen Grund zum Arzt zu gehen. Dabei entsteht der Durst, weil der Körper wegen dem zu hohen Blutzucker viel Wasser verliert, weil er den Zucker mit dem Urin ausschwemmen will.
  • Starker Harndrang, häufiges Wasserlassen:
    Das tritt ja fast immer mit dem vermehrten Durst auf. Und die meisten denken sich: "Ist ja klar, dass ich so häufig zur Toilette muss. Ich trinke ja auch viel mehr als sonst."
    Sie übersehen dabei nur, dass die Reihenfolge verschoben ist: sie müssen soviel trinken, weil sie soviel Wasser verlieren - nicht umgekehrt.
  • Gewichtsverlust (beim Diabetes Typ 1):
    Wird von den meisten sogar erst noch gern gesehen, wenn sie etwas abnehmen. Der Grund liegt darin, dass ja kein Insulin mehr da ist, um den Fettabbau zu bremsen. Stattdessen nutzt der Körper das eingelagerte Fett als Energiereserve, weil er ja an die Glucose im Blut ohne Insulin nicht herankommen kann.
  • Gewichtszunahme (beim Diabetes Typ 2):
    Die Zunahme beim Typ 2 passiert ja nicht so schnell wie die Abnahme beim Typ 1, daher wird das oft gar nicht als ein Symptom bemerkt, sondern der Ernährung und dem Bewegungsmangel zugeschoben. Tatsächlich haben die einen Anteil daran, aber ebenso die Grundresistenz gegenüber Insulin, die zu einem hohen Insulinspiegel im Blut führt und damit auch eine Gewichtszunahme begünstigt.
  • Trockene, juckende Haut:
    Es ist natürlich klar, dass bei einem hohen Wasserverlust wegen des zu hohen Blutzuckers auch die Haut langsam austrocknet. Zudem bewirken Stoffe, die bei der Fettspaltung entstehen auf Dauer einen Juckreiz.
  • Schlecht heilende Wunden:
    Schon bei kleinen Schürfwunden und Schnittverletzungen kann es auf einmal wesentlich länger als normal dauern, bis die richtig abgeheilt sind, denn auch die körpereigenen Reparaturmechnismen leiden unter dem zu hohen Blutzucker.
  • Sehstörungen:
    Ändert sich der Blutzucker, dann ändert sich auch das Verhältnis von Zucker innerhalb und außerhalb des Auges. Infolgedessen kann es zu einer Wasserverschiebung kommen, durch die die lichtbrechenden Eigenschaften des Augapfels verändert werden.
  • Infektanfälligkeit:
    Diabetiker, insbesondere schlecht eingestellte Diabetiker leiden häufiger unter Infekten als Nicht-Diabetiker, denn auch das Immunsystem, die Abwehrpolizei des Körpers hat unter einem zu hohen Blutzucker zu leiden. Insbesondere Pilzerkrankungen im Intimbereich haben es beim Diabetiker besonders einfach. Denn der zuckerhaltige Urin liefert ihnen die Nahrung quasi "frei Haus".
  • Übelkeit, Erbrechen:
    Wenn es soweit kommt, dann ist eine sofortige Behandlung dringend notwendig. Denn das heißt, dass der Körper wegen eines absoluten Insulinmangels auf die Fettreserven zurückgreift. Und wenn viel Fett zu schnell abgebaut wird, dann können die Abbauprodukte das Blut sauer machen. Und das führt zur Übelkeit. Meistens kann man dann auch einen Acetongeruch in der Atemluft wahrnehmen. Das riecht so ziemlich wie ein fauliger Apfel

Au weia... Und all das kriegt man, wenn man Diabetiker wird?

Nein, natürlich nicht alles auf einmal. Manchmal ist es nur eins dieser Dinge, die einen Menschen zum Arzt gehen lassen. Aber der gute Arzt weiß eben, dass auch ein Diabetes dahinter stehen kann.
Und da wird er dann wie ein Detektiv nach weiteren Symptomen aus dieser Liste fragen.
Natürlich wird er auch weiterführende Untersuchungen machen, aber die "Anamnese", d.h. die Krankengeschichte wird er sich schon genauer anschauen.

Und dazu gehört z.B. auch die Frage nach weiteren Diabetikern in der Familie des Patienten. Denn besonders wenn enge Verwandte wie z.B. Eltern oder Geschwister Diabetiker sind steigt das Risiko, dass man selber auch einmal Diabetiker wird.

Allerdings ist die Vererbungs-Wahrscheinlichkeit beim Diabetes Typ 2 deutlich höher als beim Typ 1. Verlässliche Zahlen kann ich dir hierzu nicht sagen, denn die sind je nach Quelle unterschiedlich.

Ja, aber wie ist das denn, wenn mein Vater z.B. Typ 2 ist?

Dann läge dein Risiko auch mal Typ 2 zu werden bei etwa 2-5%. Das heißt: von 100 Kindern, bei denen ein Elternteil ein Typ 2 ist, werden 2-5 Kinder später selber mal einen Typ 2 Diabetes bekommen.
Sind beide Elternteile Typ 2, dann steigt das Risiko schon auf 20%

Oha, das sind ja eine Menge Informationen. Kann ich das mal eben in meinem Tagebuch notieren, bevor wir weitermachen?

Natürlich. Lass dir ruhig ein bisschen Zeit. Gleich erzähle ich dir dann vom Metabolischen Syndrom...