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Nicht-Diabetiker - Insulin

Freddy zeigt Gustl die Zellen Wo sind wir denn jetzt auf einmal gelandet?

Naja, nachdem ich dir ein bisschen was zur Glucose erzählt habe wollte ich dir jetzt zeigen, wie die vom Insulin-Trupp verarbeitet wird. Und das machen wir am besten vor Ort: also an den Zellen.

Und da kommt auch das Insulin her?

Es kommt schon aus Zellen, aber nicht aus diesen Muskelzellen hier. Auf der Seite vorher habe ich dir ja ein Bild der Organe gezeigt. Da war auch die Bauchspeicheldrüse zu sehen. Und aus der kommt das Insulin.

Echt jetzt? Ich hätte gedacht "Bauchspeichel" - was immer das auch sein mag...

Das stimmt ja auch. Übrigens ist der Bauchspeichel ein Saft, der die Nährstoffe so klein aufspalten kann, dass sie durch das Darmfenster ins Blut wandern können. Die Bauchspeicheldrüse trägt aber auch die Zellen, die für den Zuckerstoffwechsel wichtig sind. Und aus den sogenannten "Beta-Zellen" kommt eben das Insulin ins Blut.

Und das frisst dann den Zucker auf?

Neeeee, sieh mal her...

Diese Bestandteile sind am Zuckerstoffwechsel beteiligt

Hier siehst du, wie es vor und in einer Zelle in Sachen Zucker aussieht:
In der Zelle sitzen Glucose-Transporter vom Typ 4 (Jedes Gewebe hat seinen eigenen Typ). In die Zellwand eingebaut sind so eine Art Schlösser, die Rezeptoren. Und im Blut schwimmen die passenden Schlüssel (nämlich das Insulin) und die Glucose.

 

Insulin bindet an den Insulinrezeptor

Der Schlüssel verbindet sich dann mit dem Schloss. Ist ja klar: da passt er rein.

 

Rezeptor wandert mit dem gebundenen Insulin in die Zelle

Als nächstes wandern Schlüssel und Schloss gemeinsam in die Zelle und sagen den Leuten von den Glucosetransportern, dass die jetzt ein Stück Glucose von draußen reinholen sollen. Insulin erteilt also quasi den Transportauftrag, nachdem es die Zelle aufgeschlossen hat.

 

Glucosetransporter holt sich die Glucose

Und hier sieht man jetzt, wie der Glucosetransporter sich ein Stück Glucose schnappt. Er "schnappt" es sich natürlich nicht richtig, aber er hält ein Loch in der Zellwand offen, durch die ein Stück Glucose in die Zelle hineinrutschen kann. Wenn die Zelle arg hungrig ist (z.B. nach Sport), dann flutschen auch schon mal mehrere in die Zelle rein.

Was man auch noch sehen kann: Das Rezeptor-Schloss hat seine Pflicht getan und darf jetzt erstmal Pause machen. Die anderen Zellen sollen ja auch was abkriegen.

 

Glucosetransporter und Glucose wandern in die Zelle

Und wenn die Pause vorbei ist, dann wandert der Rezeptor wieder in die Zellwand und das nächste Insulin kann dieses "Schloss" aufsperren.

Und wenn dann immer weniger Glucose-Pakete vor der Zelle warten, dann sinkt der Blutzucker-Spiegel. Also kann man sagen: Insulin senkt den Blutzuckerspiegel?

Stimmt. Und so solltest du das auch in deinem Referat erwähnen. Viele wissen das nämlich gar nicht.

Aber was passiert denn, wenn alle Glucose in den Zellen ist? Dann ist die Insulintruppe ja arbeitslos...

Nein, die wird niemals arbeitslos. Kannst du dich noch an die Leber erinnern? Die gibt ja immer ein bisschen Glucose für die Nervenzellen ab. Auch wenn du nichts gegessen hast, so hast du deswegen immer etwas Glucose im Blut.

Und die Bauchspeicheldrüse ist ja der Personalchef der Insulintruppe. Ein guter Chef weiß immer, wieviel zu tun ist und wieviele Arbeiter man dafür braucht. Wenn die Bauchspeicheldrüse also merkt, dass viele Glucose-Pakete herumstehen, dann schickt sie auch viel Insulin los. Wenn sie sieht, dass nur wenig zu tun ist, dann schickt sie weniger los.

Und wenn sie sieht, dass ZU wenig zu tun ist? Schickt sie dann keinen mehr los?

Richtig! Dann schickt sie andere Arbeiter los. Die kommen aus den Alpha-Zellen und ihre Truppe nennt sich Glukagon. Die Glukagon-Truppe macht genau das Gegenteil der Insulintruppe

Wie jetzt? Soll das heißen, die holen die Glucose wieder aus den Zellen raus?

Könnte man fast so sagen: Die sagen nämlich der Leber und den Muskelzellen, dass da draußen ein Mangel an Glucose besteht. Das ist fast sowas wie eine Spendenaktion. Die Muskeln und die Leber kramen dann nämlich in ihren Vorräten...

...dem Glükogähn...

<sich das Lachen verkneifend> Ja, dem GLYKOGEN, und dann legen sie ihren Anteil auf das Blutgefäße-Fließband, damit sich die Zellen davon bedienen können, die zu wenig haben.

Man, das ist ja alles super durchdacht. Und wenn das alles nicht mehr funktioniert, dann wird man Diabetiker.

Hey, du hast ja gar nicht mehr "Zuckerkranker" gesagt! Super!
Ganz genau, dann wird man Diabetiker. Und jetzt weißt du ja auch, worauf es alles ankommt. Dann kannst du dir sicher vorstellen, dass da viele verschiedene Dinge schief laufen können.

Na logo. Die Insulintruppe kann ausfallen, die Schlösser können fehlen...

Richtig. Und deswegen hat man die Diabetiker in Typen eingeteilt. Bei jedem Typ ist was anderes nicht in Ordnung.

Ach sooooo.... Und ich hatte schon gedacht, je höher der Typ, umso schlimmer der Diabetes.

Das denken viele. Die sagen dann "Oh, sie Armer. Sie müssen schon spritzen? Bei unserer Oma reichen noch Tabletten".
Das ist genauso als würde man sagen "Oh sie Armer. Sie müssen tapezieren? Bei unserer Oma reicht ein neuer Teppich".

Ja, das leuchtet mir ein. Sag mal Freddy, können wir eine kleine Pause machen? Ich will das mal eben in mein Tagebuch eintragen.

Ja, mach das mal, ist eine gute Idee. Und wenn du fertig bist, dann erzähle ich dir was über den Fettstoffwechsel...