forum

Diskutieren Sie mit, indem Sie einfach auf das Bild oben klicken und sich im Forum anmelden...

In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
- - - - - -

Nahrungsaufnahme

...aus Sicht des Körpers beginnt schon beim Betrachten der Speisen und dem Entschluss, sie zu sich zu nehmen: Die Hypophyse schüttet ACTH (adrenocorticotropes Hormon) und STH (somatotropes Hormon) aus, das zum einen die Insulinbiosynthese anregt und zum anderen das in den Granula der Beta-Zelle gespeicherte Insulin zur Ausschüttung bringt.

Während des Kauvorganges wird die Nahrung mechanisch zerkleinert und mit Mundspeichel vermischt, der das Enzym Ptyalin enthält. Das Ptyalin beginnt also schon im Mund mit der Aufspaltung der Kohlenhydrate. Der Mundspeichel hat weiter die Aufgabe den Speisebrei gleitfähig zu machen um das Schlucken zu erleichtern.

Nach dem Schluckvorgang passiert der Speisebrei die Epiglottis. (Siehe Schema)
(Funktioniert der Epiglottisschluss nicht oder nicht vollständig, so kann Speisebrei in die Luftröhre geraten und es kommt zu heftigen Hustenattacken. Dabei sollen mit kräftigen Luftstößen die Fremdkörper aus der Trachea herausbefördert werden. Bei geschwächten Personen oder Bewusstlosen kann das aber zum Ersticken oder zur Aspirationspneumonie führen)

Im Magen wird der Speisebrei durch die peristaltischen Bewegungen weiter zerkleinert und durch die Enzyme und Säure des Magens weiter aufgespalten. Wenn diese Verdauungsbewegungen beginnen werden weitere Hormone ausgeschüttet (GIP und GLP-1), die ihrerseits die Insulinproduktion und -sekretion stimulieren.
Die Verweildauer des Speisebreis im Magen ist von seiner Zusammensetzung abhängig (siehe Schema).
Als allgemeine Faustregel kann man aber sagen "Je fettiger eine Mahlzeit, desto länger verbleibt sie im Magen". (Der Volksmund spricht auch von "schwer im Magen liegen"). Das kommt u.a. daher, dass Fett ein Auslöser für die Sekretion von GIP ist, das zusammen mit GLP-1 und GLP-2 an der Regulation der Magen-Darm-Motalität beteiligt ist. (Wirkt - wie der Name schon sagt - inhibitorisch)
Anschließend verlässt der Speisebrei den Magen durch den Pylorus (siehe Pfeil) und gelangt in das Duodenum.

Im Duodenum findet dann die endgültige Spaltung (wenn möglich) der Nährstoffe durch die Pankreasenzyme statt: Die wichtigsten Enzyme sind dabei für die Eiweiße das Trypsin, für Kohlenhydrate die Amylasen und für Fett die Lipasen.

Der Darm selbst ist in Falten gelegt, so dass sich seine Oberfläche vergrößert und mehr Oberfläche als Kontaktfläche zum Nahrungsbrei zur Verfügung steht. Um die Oberfläche weiter zu vergrößern sitzen auf diesen Falten kleine Ausstülpungen, die Darmzotten. (Auf diesem Bild nicht zu sehen: die endgültige Vergrößerung der Oberfläche durch "Mikrovilli", quasi "Zotten auf den Zotten") Die sind von dichten Kapillarnetzen durchzogen um die Nährstoffe ins Blut aufzunehmen, die durch die Darmwand diffundieren. Wenn der BZ-Spiegel dadurch ansteigt, erhöht sich der Sekretionsreiz für Insulin und die Körperzellen können mit Brennstoff versorgt werden.

Der Nahrungsbrei nimmt weiter seinen Weg durch den Dünndarm: Nach dem Duodenum folgt das Jejunum (Krummdarm) und das Ileum (Leerdarm). Auf diesem Weg nehmen Falten und Zottenzahl langsam ab.

Nahrungsbestandteile, die nicht bis zur erforderlichen Größe gespalten werden konnten werden mit dem Nahrungsbrei weitertransportiert. Durch Fäulnisbakterien beginnt deren Zersetzung, was zu Blähungen führen kann (durch Gase, die bei der Fäulnis entstehen.).

Der Dünndarm mündet schließlich in den Dickdarm (Colon). Auf diesem Bild schön zu sehen die einzelnen Abschnitte des Colons: Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix), Aufsteigender- (Colon ascendens), Querverlaufender- (Colon transversum) und absteigender Dickdarm (Colon descendens), der in das Sigma (Colon sigmoideum) und schließlich in den Enddarm (Rectum) übergeht. Die Mündung von terminalem Ileum ins Colon liegt zwischen Colon ascendens und Caecum.

Im Colon wird üblicherweise dem Nahrungsbrei die Flüssigkeit entzogen; er wird dort eingedickt. Finden sich jedoch viele unverdaute Kohlenhydrate im Nahrungsbrei (z.B. bei übermäßigem Verzehr von Fruchtzucker oder Zuckeraustauschstoffen oder medikamentös bei Einnahme von Acarbose), so ist dieser Prozess gestört. Zum einen bilden sich mehr Fäulnisgase, zum anderen verhindert die osmotische Kraft der Kohlenhydrate eine Eindickung. Die mögliche Folge ist Durchfall (Diarrhoe), der bei längerem Bestehen mit einem erhöhten Wasser- und Salzverlust einhergeht.
Normalerweise finden sich im Kot jedoch nur unverdauliche Bestandteile wie z.B. Ballaststoffe.

Mit dem Ausscheiden des Kotes durch das Rectum ist sowohl der Weg der Nahrung als auch meine Ausführung hier beendet (Ich hoffe Sie sind nicht der Meinung, dass bei beidem das Gleiche herausgekommen ist Smiley)