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Spezielle Geräte

BZ-Geräte mit integriertem Tagebuch

Wenn man seine Messdaten täglich auf den PC überspielt, dann können alle Programme sinnvoll sein, die einen solchen Datentransfer unterstützen.
Macht man diesen Transfer aber nur wöchentlich oder gar monatlich, so muss man derart viel nachtragen, dass man dann auch gleich Datum, Uhrzeit und Messwert eintragen kann. Dazu braucht man auch ein enorm gutes Gedächtnis, wenn man seine Insulingaben und BE protokollieren möchte, ohne die ein Tagebuch ja nichts wert ist.
Es sei denn, man hat ein Gerät mit integrierter Tagebuchfunktion.

Accutrend DM mit aufgeklapptem Display Das weltweit erste Gerät mit integrierter Tagebuchfunktion war das Accutrend DM (und nicht das One Touch Ultra Smart, wie von Lifescan fälschlicherweise behauptet wurde). Zuvor gab es zwar auch schon ein elektronisches Tagebuch (Camit EL), aber das war ein Zusatzgerät, kein eigenständiges BZ-Messgerät.
Das Accutrend DM wurde oft auch als "Diabetes-Laptop" bezeichnet, denn so ähnlich sah es ja nun mal aus. Buchstaben konnte man zwar nicht eingeben, aber es waren eine Handvoll sogenannter Events vorgegeben, unter denen man wählen konnte. (Also begleitende Umstände einer Messung wie z.B. Sport, Hypo usw.)
Die Größe des Accutrend DM war beachtlich (in etwa so wie drei aufeinanderliegende Tafeln Schokolade), aber dafür hatte es auch eine umfangreiche Tastatur und musste nicht mit den heute üblichen Wipp-Tasten bedient werden. Das aufklappbare Display kam ohne Hintergrundbeleuchtung, aber mit einer deutlich sichtbaren Anzeige, die auch Verlaufskurven darstellen konnte. Die Messdauer war mit ca. 12 Sekunden akzeptabel und der Speicher konnte 500 Datensätze aufnehmen.

Testtreifenaufnahme beim Accutrend DM Gegenüber allen anderen Geräten mit Tagebuchfunktion hatte es einen gewaltigen Vorteil: die Datensätze waren frei editierbar und konnten auch einzeln gelöscht werden. Diesen Umstand halte ich für sinnvoll, wenn man z.B. bei einem hohen BZ eine Kontrollmessung durchführt und die zweite Messung wieder verwerfen will. Außerdem - und das ist mir am wichtigsten - konnte man auch Messungen, die man mit einem anderen Gerät durchgeführt hat in den Speicher des Accutrend DM aufnehmen. Das war weder mit dem Accu-Chek Sensor Complete noch mit dem One Touch Ultra Smart möglich! Sinnvoll ist das insofern, als dass man das teure Gerät auch zuhause lassen und sich unterwegs mit einem kleineren Gerät den BZ messen konnte.
Die Bedienung des Accutrend DM war allerdings etwas fummelig, was an der Abdeckklappe über der Teststreifenaufnahme lag. Außerdem war die Anzahl der BE, die man eingeben konnte auf 6 begrenzt.

 

OneTouch Profile Aber weiter im Text: das nächste Gerät auf dem deutschen Markt mit integrierter Tagebuchfunktion kam - Oh Wunder - von Lifescan. Allerdings war es nicht das One Touch Ultra Smart, sondern das One Touch Profile (Amnesie in der Marketing-Abteilung?).
Mit der heutigen Messdauer konnte das Profile jedoch nicht mithalten - sie lag bei 45 Sekunden. Außerdem war die Eingabemöglichkeit noch beschränkter als beim Accutrend DM: außerhalb einer Messung konnte man gar nichts eingeben. Für den Alltag daher relativ unbrauchbar. Die Eingabe zusätzlicher Infos wie Insulindosis und BE erfolgte über drei Wipptasten, mit denen man sich durch Menüs hangeln musste. Der Speicher war mit 250 Plätzen für Datensätze nicht gerade üppig bestückt. Auch hier waren ein paar Begleitumstände der Messung fest definiert, die man dann der jeweiligen Messung zuordnen konnte. Wie das Accutrend DM wird auch das One Touch Profile nicht mehr vertrieben und dürfte bestenfalls noch in einem Diabetes-Museum zu finden sein. Der Trend war aber klar: ein BZ-Gerät, das mehr kann als einfach nur Datum/Uhrzeit/Messwert abspeichern.

 

Accu-Chek Sensor Complete Diesem Trend folgte dann die Firma Roche mit ihrem Accu-Chek Sensor Complete. Das Gerät ist aber auch nicht mehr auf dem Markt.
Die Bedienung erfolgte über drei Wipptasten, mit denen man durch die umfangreichen Menüs navigieren und zusätzliche Werte eingeben konnte. Auch hier konnte man keine BZ-Werte eintragen oder löschen, aber man konnte Datensätze nacheditieren oder Umstände, Insulindosen und BEs frei eintragen. Die Messdauer war mit 20 Sekunden etwas lang, aber zur Unterhaltung während dieser Zeit wurde ein Balken angezeigt, der angab wie weit die Messung schon fortgeschritten war.
Die Eingabe der BE erfolgte in X Gramm Kohlenhydrate (bis zu 255 Gramm waren möglich; schon ausreichend also), man konnte drei Insuline damit verwalten, die Intensität und Dauer sportlicher Aktivität und bis zu 4 Events pro Datensatz abspeichern. Die Events waren fest vorgegeben, konnten aber auch in Zusammenhang mit der Software Accu-Chek Compass geändert werden.
Ebenso konnte man damit die Tipps, die man sich auf Wunsch einblenden lassen konnte, verändern, so dass man sich z.B. den nächsten Arzt-Termin vom Gerät anzeigen lassen konnte.
Abgerundet wurde diese geräteinterne Software durch verschiedene Statistiken (die sich natürlich nicht mit den Funktionen eines SiDiary vergleichen ließen) und die Verwaltung von HbA1c-Werten, die von einem Labor oder sonst wo erhoben wurden.

 

OneTouch Ultra Smart Das nächste Produkt mit integrierter Tagebuchfunktion war das One Touch Ultra Smart.
Es war schon deutlich kleiner und viele Diabetiker aus meinem Bekanntenkreis waren darauf so gespannt, dass sie es sich vor der offiziellen Markteinführung in Deutschland aus den USA importierten. Wir wurden leider alle ein wenig enttäuscht...

Denn leider wurde bei der Programmierung der Firmware nicht daran gedacht, dass es verschiedene Typen Diabetiker gibt. Die Messungen waren - wie von Lifescan gewohnt - ziemlich genau, aber Kohlenhydrate ließen sich nur in Gramm erfassen (und nicht in KE oder BE) und Insulineinheiten konnte man nur in Schritten zu 0,1 I.E. über die Wipptasten erfassen. Ein zusätzliches Optionsmenü, in dem man die Schrittweite auswählen konnte war nicht vorgesehen. Ebenso gab es keinen Bolusrechner. Zumindest wurde aber die letzte Dosis im Eingabefeld gespeichert, so dass man beim nächsten Bolus nicht wieder bei Null beginnen musste. Ich hab aber damals schon lieber SiDiary auf dem Pocket-PC genutzt, weil ich dort mit dem Protokollieren wesentlich schneller fertig war.

 

Freestyle Tracker auf einem Palm Wie man es auch noch machen könnte zeigte uns als Erste die amerikanische Firma Therasense mit ihrem Freestyle Tracker. Ein Messgerät, das als Einschubkarte in einen PDA mit Palm OS fungierte. Die Software machte einen sehr umfangreichen Eindruck, war aber leider nur auf den amerikanischen Markt ausgelegt.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren heute auch das iBGStar von Sanofi-Aventis (siehe Bild) und das GlucoDock von Medisana (siehe Bild).
Beide Geräte gibt es nur mit dem 30-poligen Anschluss, wie er bis zur 4er Reihe des iPhone Verwendung fand. Der Lightning-Connector, der mit dem iPhone 5 kam, wird nicht direkt unterstützt; dafür braucht man einen Adapter. Für beide Geräte gibt es jeweils eine kostenlose App, die den gemessenen Wert anzeigt/speichert. Das iBGStar hat zusätzlich noch ein kleines Display, so dass man es auch als besonders kleines Messgerät ohne iPhone/iPad/iPod Touch verwenden kann. Messwerte direkt in SiDiary übertragen ist damit aber ebenso wenig möglich wie die Nutzung an einem Android-Gerät.

 Beides ist aber mit dem Fora Diamond Mini BT exzellent gelöst. Dieses Gerät muss auch nicht erst per Stecker in das Smartphone/Tablet eingesteckt werden, sondern überträgt seine Daten per Bluetooth. Entweder in die kostenlose Fora App oder in die Android- bzw. iOS-App von SiDiary. Auch interessant an diesem Messgerät ist, dass es mit einem Akku betrieben wird, der über ein USB-Kabel aufgeladen werden kann. Je nach App können dem Messwert dann noch weitere Infos hinzugefügt werden, die in keinem guten Tagebuch fehlen sollten (wie BE/Kohlenhydrate, Insulin/Tabletten oder sonstiges. Die geringen Abmessungen (nur etwas größer als ein handelsüblicher USB-Stick) machen es zudem sehr einfach es mitzuführen.

Die Entwicklung der Messgeräte mit integrierter Tagebuchfunktion geht aber weiter und die aktuell (Mai 2014) verfügbaren Geräte dieser Art sind das Bayer Contour Next USB und das Accu-Chek Aviva Expert. Das Contour Next USB hat tatsächlich nur die Größe eines USB-Sticks. Dort kann dann zusätzlich zum Messwert noch die Insulindosis und die Kohlenhydrate der Mahlzeit eingegeben werden.

Etwas größer und auch umfangreicher ist das Aviva Expert mit seinem Farbdisplay und dem integrierten Bolusrechner.