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In Ihrem eigenen Interesse:

Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Blutdruck-Messgeräte

blood-pressure-150267 150...gehören zwar nicht unmittelbar zu den Hilfsmitteln einer Diabetes-Therapie, können aber bei regelmäßigem Gebrauch auf den Punkt deuten, ab dem spätestens mit einer medikamentösen Bluthochdrucktherapie begonnen werden sollte. Da der Markt recht umfangreich ist würde ich raten, sich bezüglich des Gerätes in einer Apotheke oder im Sanitätsfachhandel beraten zu lassen, denn sicher wollen Sie kein Gerät erstehen, dessen Anzeige man nicht weiter trauen kann als man das Gerät werfen könnte.

Auch einen Gedanken wert bezüglich der Frage nach einem empfehlenswerten Gerät ist es, sich mal die Homepage der deutschen Hochdruckliga anzusehen.
Was man aber auf jeden Fall machen sollte ist, sich das Gerät seiner Wahl beim nächsten Arztbesuch mitzunehmen und dort mal auf die Probe zu stellen. Ich hab das mit meinem Gerät (dem Boso Medilife PC 3 (siehe Bild) jedenfalls so gemacht und war selber ganz erstaunt: die Abweichung zu dem alten aber sehr genauen Gerät meines Internisten betrug gerade mal 5mmHG. Für ein Handgelenkgerät schon sehr genau; das meinte auch mein Arzt.

Es gibt verschiedenen Methoden den Blutdruck zu messen und da taucht immer wieder die Frage auf, welche denn nun die genaueste ist.

Die Antwort ist recht einfach: am genausten ist die intraarterielle Messung, also die Messung, die direkt in der Arterie vorgenommen wird. Sie hat nur leider den Nachteil, dass sie zuhause nicht durchzuführen ist, so dass uns im Wesentlichen drei Alternativen bleiben:

  • herkömmlich mittels Oberarmmanschette und Stethoskop
  • automatisch am Oberarm
  • automatisch am Handgelenk oder Finger

Die Oberarmmanschette mit Stethoskop ist sicherlich in geübten Händen (und Ohren) die genaueste Methode, den Blutdruck zu messen. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass man die korrekte Manschettengröße verwendet. (Die Maße beziehen sich auf den aufblasbaren Gummiteil im Inneren der Manschette)

  • Oberarmumfang <33cm: Manschettenbreite 12-13cm, -länge 24cm
  • Oberarmumfang 33-41cm: Manschettenbreite 15-17cm, -länge 30cm
  • Oberarmumfang >41cm: Manschettenbreite 18cm, -länge 36cm

Zudem muss die Manschette fest am Oberarm anliegen, es darf sich kein Kleidungsstück darunter befinden und die Unterkante sollte etwa 2 bis 3 cm über der Ellenbeuge liegen.
Dann erfordert es eine gewisse Übung die richtigen Töne herauszuhören und das Ventil nach Beginn der Messung nicht zu schnell und nicht zu langsam abzulassen.

Von daher wesentlich einfacher in der Bedienung sind die automatischen Geräte.

Die automatische Messung am Oberarm ist in der Regel die genaueste Methode bei den Automaten. Die Messung erfolgt hierbei oszillometrisch, d.h. die Druckschwingung der Volumenänderung des Blutgefäßes bei einem Herzschlag wird aufgefangen und verarbeitet. Insbesondere bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen sollte das vorher jedoch mit dem Arzt besprochen werden, da es hier öfter zu Fehlmessungen kommen kann.
Auch hierbei ist auf ein genaues Anlegen der Manschette nach der Bedienungsanleitung des Herstellers zu achten.

Die automatische Messung am Handgelenk ist die bequemste Methode, aber leider nicht immer genau genug. Oft lassen sich diese Ungenauigkeiten auf Bedienfehler zurückführen (wenn z.B. das Gerät nicht in Herzhöhe gehalten wird).
Als genau genug wird ein Wert angesehen, der nicht über 10 mmHg von dem einer herkömmlichen Messung abweicht. Tipp: Wenn sie ihr Gerät bei jedem Arztbesuch mitnehmen und es dort gegenchecken lassen, dann sind sie auch langfristig auf der sicheren Seite.

Die automatische Messung am Finger ist zwar selten zu sehen, aber auch das gibt es mittlerweile. Hinsichtlich der Messgenauigkeit sind diese Geräte aber sehr umstritten. Insbesondere die Tatsache, dass das Volumen der Blutgefäße zum Finger hin abnimmt und somit Gefäßwandveränderungen stärker zum Tragen kommen dürfte damit zu tun haben. Wenn Sie ein solches Gerät verwenden, sollten sie das unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.

Besonders interessant für viele ist die Tatsache, dass einige der automatischen Geräte nicht nur einen Messwertspeicher, sondern auch eine Schnittstelle zum PC haben. Einige Hersteller bieten dazu eine passende Auswertungssoftware an, aber auch in dem bereits erwähnten SiDiary lassen sich viele der Geräte auslesen und deren Werte archivieren.

Punkte, die zu beachten sind:

  • Vor jeder Messung mindestens 2 Minuten in Ruhe sitzen
  • Eine Wiederholungsmessung frühestens nach einer Minute durchführen
  • Nicht unmittelbar nach körperlicher Anspannung oder Kaffee-/Zigarettenkonsum messen
  • Nicht bei psychischer Unruhe Messen
  • Nach Möglichkeit immer zu den gleichen Zeiten am gleichen Arm messen
  • Beim Anlegen des Gerätes die Bedienungshinweise des Herstellers beachten

Für weitere und nähere Ausführungen zum Thema Blutdruckselbstmessung (BSM) möchte ich Ihnen die Seiten der Hochdruckliga anraten. Dort können sie noch viele weitere Hinweise zu diesem Themenbereich nachlesen.

 

Fußkontrolle

Diese Hilfsmittel werden im Normalfall von den Krankenkassen nicht übernommen, sind aber auch nicht so teuer, dass einen die Anschaffung ruinieren würde.

Für alle, deren Gelenkigkeit nicht mehr ganz dem einer rumänischen Turndiva entspricht, kann ein Teleskopspiegel (um 20 Euro) recht nützlich sein, mit dem man sehr bequem auch seine Fußsohlen genauer betrachten kann. (Prädestinierte Stelle für neuropathische Ulcera - Geschwürbildung durch Nervenerkrankung)

Teleskopspiegel zur Untersuchung  	der Fußsohlen

Vom Arzt sicher schon bekannt - sollte es zumindest sein - das "Tip-Therm". Er hat eine kalte und eine warme Seite und ist zur Überprüfung des Temperaturempfindens gedacht. (um 15 Euro)

 

Tiptherm zur Untersuchung  	des Temperaturempfindens

 

Möglicherweise auch von der letzten Fußuntersuchung bekannt ist das Mikro-Filament (um 5 Euro). Es handelt sich dabei um eine genormte Kunststofffaser, die sich bei einem Druck von 10 Gramm durchbiegt. Mit ihr wird das Tastempfinden der Füße grob überprüft. (Viel feiner geht das natürlich mit der Stimmgabel, aber diese Untersuchung erfordert schon etwas Erfahrung)

 

Mikrofilament zur Untersuchung des  	Tastempfindens

Auf alle Fälle sollte man aber schon seinen Füßen die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen. Vor allem, wenn man kein Freund von Amputationen ist und noch recht lange vor einer diabetischen Gangrän verschont bleiben möchte.

 

Insulin-Pens

Kriterien:
  • Insulinsorte: Manche Pens haben ein Gewinde für die Kanüle (Nadel), andere sind dafür ausgelegt, dass die auf der Patrone des Herstellers sitzt

  • Dosierschritte: Darauf ist zu achten, denn es gibt Pens, bei denen man die Dosis in halben, ganzen oder sogar nur 2 I.E. pro Click einstellen kann

  • Maximaldosis: Auch die ist unterschiedlich und sollte natürlich ihre Höchstdosis (meistens in der Basalgabe) auch problemlos zulassen

  • Größe: Die muss natürlich so beschaffen sein, dass Sie den Pen bequem handhaben können. Ich habe z.B. große Hände und bin daher mit dem NovoPen 3 immer besser zurechtgekommen als z.B. mit dem wesentlich kürzeren Innovo

  • Ablesbarkeit: Wie gut lassen sich die eingestellten Einheiten ablesen (Für den NovoPen 3 gibt es da sogar eine aufsteckbare Lupe, den "Magnifier") und wie gut kann man den Restfüllstand der Ampulle sehen? (Nicht unwichtig, denn wer mag schon mit einem fast leeren Pen ins Restaurant gehen?)

  • Auslöser: Wie wird die Insulingabe ausgelöst? Die meisten, indem man oben auf den "Stempel" drückt, der Autopen mit einem Schieberegler, der Diapen mit einem Druck auf den Clip.

  • Automatik: Die meisten Pens werden manuell bedient (manuell einstechen und manuell auslösen), einige sind halbautomatisch (der Autopen z.B. gibt die vorgewählte Dosis langsam von selbst ab, wenn man den Schieberegler betätigt) und wenige sind "vollautomatisch" (den Diapen setzt man auf die Haut und drückt den Clip; die Nadel sticht dann sehr schnell zu und gibt das Insulin ab)

  • Patronenwechsel: geht bei manchen sehr einfach und intuitiv, bei anderen widerum ziemlich fummelig und erst nach Lesen der Gebrauchsanleitung und etwas Übung

  • Dosiskorrektur: Bei manchen lässt sich eine falsch eingestellte Dosis sehr leicht und intuitiv korrigieren, bei anderen nur recht knifflig oder sogar gar nicht

 

Man muss allerdings anmerken, dass nicht jeder Pen für jedes Insulin-Produkt verwendbar ist. Überhaupt hätte jeder Hersteller ganz gerne, dass Sie sein Insulin in seinem Pen verwenden. Die Ampullen (Patronen, Penfills) unterscheiden sich mitunter sowohl in den Maßen als auch in der Verschlußkappe (mit/ohne Schraubgewinde), um diesen Anspruch quasi zu "erzwingen".
Es kursieren wohl "Umbauanleitungen", mit denen man bestimmte Patronen in bestimmten Pens verwenden kann, aber ich rate davon eher ab. Für die ordnungsgemäße Funktion wird im Problemfall nämlich niemand die Gewähr übernehmen, wodurch Sie im Extremfall ziemlich im Regen stehen, was haftungsrechtliche Fragen angeht. Zudem ist der Innendurchmesser der Patronen nicht immer gleich, wodurch sich Dosierungenauigkeiten ergeben, wenn man die falsche Patrone im falschen Pen benutzt.

Zusätzlich zu den herkömmlichen Pens, die Sie wiederverwenden können und bei denen Sie lediglich Patrone und Nadel wechseln gibt es auch von fast allen Insulinherstellern Einmalpens, bei denen nur die Nadel auswechselbar ist und die nach Leerung komplett entsorgt werden. Die können ganz sinnvoll sein für Personen, die ihr Insulin gern an verschiedenen Orten deponieren wollen oder denen ein Patronentausch schwerfällt. Wenn man Einmalpens an verschiedenen Orten deponiert (um sie bei Bedarf zur Verfügung zu haben und nicht etwa zu Hause zu vergessen) sollte man immer auch ein paar Nadeln (Kanülen) dort aufbewahren, denn das Insulin kann in der Kanüle bei längerer Lagerung kristallisieren und sie so verstopfen. Ohne Ersatzkanüle ist man dann aufgeschmissen.

Beim Pen taucht ebenso wie bei der Stechhilfe die Frage nach dem Wechselintervall der Nadel auf. Hier sollten die Intervalle aber deutlich kürzer sein als "alle paar Wochen". Ein täglicher, bzw. zweitäglicher Wechselrhythmus ist dringend anzuraten, denn anders als bei der Nadel der Stechhilfe kann eine stumpfe Kanüle das Hautgewebe derart schädigen, dass es zu deutlichen Gewebsveränderungen führen kann. Insbesondere, wenn man seine Injektionsstellen nicht regelmäßig wechselt. Zusammen mit dem gespritzten Insulin kann das zu Fettgewebsveränderungen führen, den sogenannten "Lipodystrophien". Entweder als "Delle" (Lipohypotrophie) oder als "Beule" (Lipohypertrophie). Oder auch als "Verhärtung", was aus einem bindegewebigem Umbau der Verletzungen durch die Kanüle herrührt.

Den elegantesten Pen gibt es leider nicht mehr auf dem Markt, das war der NovoPen 1. Das dazugehörige Insulin, nämlich Humalog in der 1,5ml Patrone, allerdings auch nicht mehr.

Mir war auch immer wichtig, wie einfach man eine falsch eingestellte Dosis zurückstellen konnte. Den Novo-Pen 3 muss man etwas auseinanderziehen und in diesem Zustand den Stempel wieder reindrücken. Den HumaPen Luxura dreht man einfach wieder zurück.

Auch beim Patronenwechsel gibt es Unterschiede: während man den NovoPen 3 zurückdreht, kann man beim HumaPenLuxura  einfach den unteren Stempel wieder reindrücken, bzw. er drückt sich selbst rein, wenn man den Pen wieder zusammensetzt.

Nichtsdestotrotz ist immer noch eine der entscheidenden Fragen: welches Insulin-Produkt (von welchem Hersteller) soll verwendet werden!

Und welchen Pen benutzt der Betreiber dieser Seiten?

Ich bin zwar mittlerweile ein Pumpi, aber für Notfälle oder zum Fraktionieren (Aufteilung einer großen Dosis in mehrere kleine Einzeldosen habe ich immer noch einen Pen, und zwar den Humapen Luxura. Von der Haptik her kommt er meinem Favoriten, dem NovoPen 3 schon ziemlich nahe (auch wenn mir den NovoPen 1 der Liebste war), aber den kann ich ja nicht verwenden weil ich Humalog spritze.

Vom Humapen gibt es auch noch eine Ausführung mit "Gedächtnis", den Humapen Memoir. Der speichert die 16 letzten Insulingaben mit Dosis, Datum und Uhrzeit. Sinnvoll für jeden, der sich schon mal gefragt hat, ob er seine letzte Dosis schon gespritzt hat oder nicht. Und das kommt gar nicht mal so selten vor wie man denkt, selbst bei jungen Leuten {#emotions_dlg.wink}

Und seit Neuestem gibt es auch noch den pendiq Insulinpen:

pendiq Insulinpens

 

 Das Interessante am pendiq ist nicht nur die Digitalanzeige. Auf der kann man neben der eingestellten Dosis auch die Daten der letzten 195 Insulingaben mit diesem Pen ablesen. Per USB-Kabel kann der Speicher am PC ausgelesen und zugleich der integrierte Akku aufgeladen werden. Dieser betreibt nicht nur die Anzeige, sondern auch den Motor, der das Insulin ab einer Mindestmenge von 0,5 IE in Schritten zu 0,1 IE genau abgibt.

Und wer den Pen kauft oder verschrieben bekommt, der kann mit der Seriennummer des Pens eine Vollversion von SiDiary (zum Auslesen des Pens und seiner anderen Messgeräte) gratis bekommen!

Für Interessierte gibt es mehr Informationen dazu auf der Homepage von pendiq

Hier gibt es noch ein Video dazu

 

Insulinpumpen

Kriterien: Für Pumpen Kriterien festzulegen ist gar nicht so einfach. Erstens gibt es nicht allzu viele Pumpen auf dem deutschen Markt und zweitens sind sie sich in vielen Dingen gleich oder ähnlich.

 

Eine Pumpentherapie ist die teuerste Therapieform und daher von den Krankenkassen kritisch beobachtet und unter strenge Indikation gestellt. Eine Pumpentherapie ist etwa 10mal teurer als eine ICT, was vor allem an den Materialkosten für das ständig benötigte Zubehör (Katheter etc.) liegt. Ein Katheter kostet um die 10 Euro und soll nicht länger als 2-3 Tage getragen werden, die Pumpe selber schlägt (je nach Modell) mit etwa 3.500 Euro zu Buche.

deltec cozmoIndikationen für eine Pumpe:

  • Dawn-Phänomen (Nicht beherrschbare hohe Nüchtern-BZs)
  • Nächtliche Hypoglykämien
  • Unter herkömmlicher ICT nur schwer einstellbarer Diabetes
  • Schwer einstellbarer Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
  • Brittle-Diabetes (Schwer einstellbar aufgrund von Resorptionsschwankungen)

Zu einer Pumpentherapie kommt man eigentlich nur im Rahmen einer Umstellung von einer anderen Therapieform. Günstig ist es, wenn vorher schon eine ICT versucht wurde, denn die CSII ist ja die konsequente Fortführung dieser Therapieform. Sie wendet ebenso das Mahlzeiten- und BZ-abhängige Bolussystem an, erlaubt jedoch eine viel feinere Steuerung der Insulinabgabe.

Und genau dieses Feature sollte auch in der Begründung des verschreibenden Arztes gegenüber der Krankenkasse hervorgehoben werden, nämlich dass mit einer zufriedenstellenden Einstellung nur bei einer individuellen Basalrate zu rechnen ist.

Der Arzt, der Ihnen eine Pumpe verschreiben kann ist in der Regel nicht Ihr Hausarzt, sondern ein Diabetologe. Am sichersten erfahren sie die Adresse des nächstgelegenen Diabetologen von Ihrer Krankenkasse. Es gibt zwar auch Webseiten, die solche Infos bereithalten, aber da die Teilnahme daran für den Arzt freiwillig ist sind die in aller Regel nicht vollständig (im Gegensatz zur Liste der Krankenkasse).

Wenn sie sich schon für ein Pumpenmodell entschieden haben gibt es aber noch eine alternative Vorgehensweise: Nehmen Sie einfach Kontakt mit der Firma auf (die haben Hotlines, bei denen ein Anruf für sie kostenlos ist) und lassen Sie sich vom zuständigen Gebietsvertreter zurückrufen. Der kennt in der Regel Diabetologen in Ihrer Nähe, so dass gewährleistet ist, dass sie gleich an einen pumpenerfahrenen Arzt geraten.

Üblicherweise erhält man die Pumpe zunächst mal auf Pump Smiley (wie man bei uns im Ruhrgebiet sagt), also leihweise für 2-3 Monate. Wenn sich nach dieser Zeit die Einstellung verbessert hat wird sie in aller Regel problemlos von den Kassen übernommen. Nach §33, Abs.5 SGB V hat die Kasse die Möglichkeit, Ihnen die Pumpe nur leihweise zu überlassen. Mir ist aber nur ein Fall bekannt, in dem das so gehandhabt wird. Normalerweise geht die Pumpe dann in Ihren Besitz über.

Für die "Probezeit" übernimmt die Kasse auch alle Folgekosten, wie z.B. für Katheter etc. Sollte die Krankenkasse nach Ablauf dieser Probezeit die Kostenübernahme ablehnen sollten Sie mit Ihrem Diabetologen besprechen ob diese Ablehnung gerechtfertigt erscheint. Wenn nicht sollten Sie umgehend Widerspruch einlegen, denn dieser Widerspruch hat eine aufhebende Wirkung gegen die Ablehnung. Das bedeutet im Klartext, dass die Kasse bis zur endgültigen Entscheidung auch weiterhin die Kosten für Pumpen-Hilfsmittel übernehmen muss.

Die Auswahl der Pumpe können Sie ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Eine tabellarische Übersicht, wie die von DiaExperts Pumpencafe, kann Ihnen sicher bei der Auswahl helfen

Und welche Pumpe nutzt der Betreiber dieser Seiten?

Angefangen hat es bei mir 2002 mit der Minimed 508, und als die 4 Jahre Garantie um waren kam per Folgeverordnung die Deltec Cozmo. Rein optisch gab es damals schon und gibt es auch heute wesentlich schönere Pumpen (um das mal nicht allzu direkt zu formulieren), aber rein datentechnisch war sie damals Spitzenreiter und ist für mich bis heute noch ungeschlagen: ich kann jeden gemessenen BZ und jedes Gramm KH in ihr festhalten und hab damit ein fast komplettes Tagebuch (bis auf zusätzliche Bemerkungen, Gewicht, Blutdruck usw. usf.). Zudem ist sie einfach zu bedienen und über die Software Cozmanager, mit der man sie per Infrarot auslesen kann, auch leicht zu programmieren. (Und SiDiary holt sich dann die Daten aus dem Cozmanager).

Ein Feature, das mir bei meiner nächsten Pumpe vermutlich fehlen wird sind die programmierbaren Boli, für die man auch eigene Namen vergeben kann. So gibt es z.B. den Bolus 'Pizza' (50% sofort + 50% über 5h verzögert) oder den Bolus 'Abends' (70% sofort + 30% über 3h verzögert). Bei beiden brauche ich nur noch die Menge KH eintragen und der Dualbolus läuft dann automatisch ab. Absolut Top! {#emotions_dlg.super}

Im August 2014 läuft die Garantie wieder ab und ich muss mir langsam schon Gedanken um den Nachfolger machen, denn die Cozmo gibt es leoder nicht mehr. 

Ganz interessant (besonders für mich als eingefleischten iPhone-User) ist das, was die britische Firma Cellnovo auf ihrer Homepage zeigt. Leider ist da bis auf einen nett animiertem Flash-Video nicht viel mehr zu erfahren. Auf dem EASD-Kongreß 2009 in Wien hieß es jedenfalls noch sie solle Anfang 2010 in UK und Herbst/Winter 2010 in D eingeführt werden...

Am besten gefällt mir persönlich aktuell aber die t:slim der Firma Tandem Diabetes Care aus den USA. Ich hatte auch schon Kontakt mit der Firma, aber nachdem es zunächst hieß man wolle die Pumpe auch nach Europa bringen schrieb man mir neulich, dass es dafür leider keine Pläne mehr gäbe. Schade...

 

Spritzen

Kriterien:
  • Konzentration: gemeint ist damit die Tatsache, daß es Insulinspritzen sowohl für U40 Insulin als auch für U100 Insulin gibt. Sie sollten auf keinen Fall ein U100 Insulin in einer U40 Spritze verwenden, denn dann würden sie sich die zweieinhalbfache Dosis verabreichen.
  • Schliff der Nadel: Nicht jede Nadel fühlt sich an wie jede andere Nadel. Manche werden als angenehm, andere als unangenehm empfunden. Eine allgemeingültige Regel lässt sich dafür nicht aufstellen; hier ist ausprobieren angesagt. Viele Hersteller bieten die Möglichkeit, einige Spritzen zum Ausprobieren zu bestellen. Am besten suchen Sie sich über einen Versandhandel für Diabetesbedarf Namen von Herstellern heraus und bitten diese um Übersendung einer Warenprobe.

insulin-113200 640Im Zeitalter der Pens, Fertigpens und Pumpen muten Spritzen wie ein Anachronismus an. Dennoch haben auch sie ihre Daseinsberechtigung, machen meiner Meinung nach aber nur in Ausnahmefällen Sinn, z.B.

  • als Notfallreserve (falls mal der Pen/die Pumpe ausfällt)
  • bei Stoffwechselentgleisungen. (Auch eine Pen-Mechanik kann aus Defektgründen unzuverlässig in der Insulinabgabe sein, eine Spritze jedoch nicht)
  • Wenn man eine »freie Mischung« verwenden will. (So nennt man die Methode, mit der Basalinsulin und Bolusinsulin in einer Spritze aufgezogen und dann zusammen gespritzt wird. (Diese Methode ist jedoch nicht mit allen Insulinen machbar!)


Für den Alltag finde ich Pens praktischer und weniger Umweltbelastend. (Es fällt nicht soviel Müll an)

Pfeil Warum man kein U40 Insulin in einer U100 Spritze nutzen sollte und umgekehrt:

U40/U100 bedeutet, daß in einem Milliliter Lösung 40, bzw. 100 I.E. (Internationale Einheiten) Insulin vorliegen. Jetzt folgt ein Rechenbeispiel:
Ziehen Sie 20 Einheiten eines U100 Insulins in einer U40 Spritze auf, dann sind dort 0,5ml enthalten. 0,5ml eines U100 bedeutet 50 I.E. Insulin!
Ziehen Sie hingegen in einer U100 Spritze U40 Insulin auf, bis die 20 I.E. Marke erreicht ist, so befinden sich 0,2ml darin. 0,2ml U40 entspricht aber nur 8 I.E. Insulin.

U100 Spritzen bieten zudem den Vorteil, daß man mit Ihnen das Insulin auch aus einer Pen-Patrone aufziehen kann. Bei U40-Spritzen geht das mangels U40-Patronen nicht.

Personen mit Spezialkonzentrationen (z.B. Kinder mit U10, U20 etc.) können dann nur noch anhand einer Umrechnung in Milliliter dosieren.