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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Basaltest (Basalratentest)

Zusammenfassung
  • Um die Basaldosis/-rate zu testen müssen ein paar Bedingungen erfüllt sein:
    1. BZ bei Beginn zwischen 100-180
    2. In der Nacht vorher keine Hypo
    3. Letzte Mahlzeit nicht länger als 12 Stunden zurück und sie sollte fettarm sein
     
  • Nicht einen ganzen Tag lang testen sondern aufteilen in Tests morgens, mittags und abends.
     
  • Test abbrechen, wenn der BZ über 180 mg/dl steigt oder sich eine Unterzuckerung einstellt.
     
  • Mindestens alle 2 Stunden den BZ messen und protokollieren.
     
  • Veränderungen an der Basalgabe nie mehr als 10% der Dosis und höchstens alle zwei Tage die Dosis neu festlegen.
     
  • Pumpenträger müssen berücksichtigen, dass die aktuelle Basalrate ca. eine Stunde braucht, bis sie sich auf den BZ auswirkt.
Nähere Erklärungen siehe unten.

Hier können Sie sich ein passendes Formular dafür runterladen

Basaltest:
"Alles schön und gut" werden Sie sagen, "jetzt kenne ich den Unterschied zwischen Basaldosis und Basalrate und welche grundsätzlichen Überlegungen dem vorausgehen. Aber wie prüfe ich denn nun, ob bei mir alles so stimmt wie es gedacht war?"
Nun, dafür gibt es den Basaltest. Der Sinn des Basalbedarfs besteht ja darin, dem Körper die Menge an Insulin zuzuführen, die er auch ohne Nahrungsaufnahme braucht. Also sollte man davon ausgehen können, dass der Körper (sofern er nicht ungewöhnlichen körperlichen Belastungen ausgesetzt ist) mit dieser Basalmenge den BZ konstant hält. Das gilt es mit dem Basaltest zu überprüfen.
An diesen Test sind aber einige Bedingungen geknüpft:

  • 1. Der Nüchtern BZ sollte nicht über 180 liegen. Denn das könnte bedeuten, dass dem schon eine Fettsäureresistenz zugrunde liegt, durch die natürlich auch das Basalinsulin nicht mehr so wirken kann wie erwartet.
  • 2. In der Nacht vorher sollte keine Hypo vorgelegen haben. Denn das könnte u.U. eine verzögerte Gegenregulation mit sich bringen, durch die der BZ angehoben wird, was ja an normalen Tagen (ohne vorherige Hypo) nicht passiert.
  • 3. Die letzte Mahlzeit sollte nicht länger als 12 Stunden zurück liegen. Das könnte in den Zellen nämlich einen "Hungerzustand" auslösen. Dadurch schaltet der Körper um auf alternative Energiezufuhr, und die bedeutet vermehrte Fettspaltung. Es werden dabei Ketonkörper freigesetzt, die ihrerseits wieder eine gewisse Insulinresistenz bewirken.
  • 4. Der BZ sollte auch nicht deutlich unter 100 mg/dl (5,5 mmol/l) liegen, denn auch dann könnte der Körper mit einer Gegenregulation beginnen. Liegt der Nüchtern-BZ zu niedrig, dann kann man ihn mit ein wenig Traubenzucker anheben, denn das ist schnell genug resorbiert und kann den weiteren Test nicht verfälschen.


Den eigentlichen Test sollte man auf zwei bis drei Tage aufteilen:

  • Tag 1: Morgens. Hiermit sollte um ca. 5:00 Uhr begonnen werden, denn ab diesem Punkt beginnt der BZ langsam anzusteigen. Jeder Test kann nach 6 bis 7 Stunden beendet werden.
  • Tag 2: Mittags. Morgens kann noch ein leichtes, möglichst fettarmes Frühstück eingenommen werden. Allerdings sollte der letzte Bissen ca. 4 Stunden vor Testbeginn gegessen werden.
  • Tag 3: Abends. Auch hier sollte den Tag über möglichst wenig Kohlenhydrate und fettarm gegessen werden; letzte Mahlzeit 4 Stunden vor Testbeginn.

Während der Testphasen misst man alle 2 Stunden den BZ und protokolliert die Ergebnisse für die nächste Besprechung mit dem behandelnden Arzt. (Ich messe sogar stündlich). Gegessen wird erst wieder nach dem Test; kohlenhydratfreie Getränke sind aber erlaubt.

Natürlich gibt es auch Bedingungen, unter denen ein Basaltest abgebrochen werden sollte. Wie Sie sicher schon vermutet haben wäre dies erforderlich, wenn wegen einer Hypo etwas gegessen werden muss, bzw. wenn der BZ-Wert zu stark ansteigt. (Ab 180 breche ich ab, um mit Korrekturbolus den Wert wieder zu normalisieren)
Selbstredend braucht man die Tests für Tag 2 und 3 nicht mehr auszuführen, wenn schon am Tag 1 ersichtlich wird, daß eine Änderung nötig sein wird.

Es gehört zwar nicht unbedingt zum Basaltest, aber dennoch möchte ich die nächtliche Basalüberprüfung ansprechen. Wie schon an anderer Stelle erwähnt ist in der Nacht die Insulinwirkung am stärksten, weil da die Wirkung aller hormonellen Gegenspieler am geringsten ist. Daher ist es auch empfehlenswert gelegentlich (vor allem in der Anfangsphase) einen Blick auf die BZ-Werte um 3:00 Uhr (ungefähr da ist die Insulinwirkung am stärksten) und um 5:00 Uhr zu werfen (wenn der BZ wieder zu steigen beginnt).

Die Auswirkungen solcher Basaltests sind selbstredend: Sinkt der BZ zu stark, so kann die vorhergehende Dosis verringert werden, steigt er zu stark, kann sie erhöht werden. Allerdings sollte man insbesondere bei Erhöhungen der Abenddosis vorsichtig vorgehen und in der Nacht den 3:00 Uhr-Wert kontrollieren. Wenn Sie Veränderungen vornehmen, dann sollten Sie die Dosis nie um mehr als 10% ändern und der neuen Dosis immer erst 2 bis 3 Tage Zeit geben, in der Ihr Körper sich daran gewöhnt.

Insbesondere für Pumpenträger empfiehlt sich sogar eine stündliche Protokollierung, denn Pumpenträger können ja auch ihre Basalrate stündlich anpassen. Sie sollten dann aber auch bedenken, dass zwischen Abgabe der Stundendosis und Eintreten der Wirkung etwa eine Stunde liegt. Wollen Sie also z.B. einen BZ-Wert um 11:00 Uhr beeinflussen, sollte die Programmierung für 10:00 Uhr geändert werden. Außerdem würde ich hierbei nie mehr als 1-2 Umprogrammierungen der Pumpe auf einmal vornehmen. Lieber einmal öfter testen.

Wenn Sie auf diese Art nach und nach ihren Basalbedarf optimiert haben, dann kann der nächste Schritt in der Optimierung der Insulintherapie folgen: der Korrekturbolus!