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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Sonstige Insulintherapieformen

Weniger bekannt und hauptsächlich bei bestimmten Problemen eingesetzt sind die Therapiearten "Bedtime-Insulin", BOT und SIT:
(nicht geeignet für Diabetiker ohne Restproduktion an Insulin)

Das Prinzip Bedtime-Insulin wird hauptsächlich angewandt bei Diabetikern mit noch vorhandener Insulinproduktion, bei denen die Nüchtern-BZs inakzeptabel sind, während sie im Tagesverlauf durchaus zufriedenstellende Werte haben. Hierbei wird abends ein NPH-Insulin gegeben, während im Tagesverlauf die Diät allein (selten) oder eine orale Therapie ausreichend ist.

Die BOT (Basalunterstützte Orale Therapie) funktioniert ähnlich, nur wird hierbei unterstützend zur bisherigen oralen Therapie einmal täglich ein 24-Stunden-Insulin gespritzt (z.B. Lantus). Die BZ-Erhöhungen durch die Mahlzeiten werden weiterhin mit den bisherigen Tabletten abgefangen. Während beim Bedtime-Insulin der Augenmerk hauptsächlich auf den Nachtstunden, bzw. dem Nüchtern-BZ liegt wird beim BOT ganztägig der Sekretionsdruck von der Bauchspeicheldrüse genommen und sie so entlastet, während gleichzeitig ein besserer BZ-Verlauf erreicht werden kann. Profitieren werden davon hauptsächlich Patienten mit Übergewicht und guten Leberfunktionswerten, die weiterhin Metformin (mit seiner appetitzügelnden Wirkung) und/oder z.B. Glitazone (mit seiner der Resistenz entgegengesetzten Wirkung) einsetzen können.

Die SIT (Supplementäre Insulintherapie) findet Anwendung bei Diabetikern, die im Tagesverlauf eine ausreichende Basalsekretion erzielen, postprandial aber erhöhte BZ-Werte aufweisen, die mit oralen Antidiabetika nicht oder nur schwer beherrschbar sind.
Hierbei wird präprandial ein Normalinsulin oder kurzwirkendes Analogon gegeben, dessen Dosis entweder fest vorgegeben (wie bei der CT) oder frei berechnet wird (wie bei der ICT).

Nicht unbedingt eine Therapieform in diesem Sinne, aber doch nicht unerwähnt lassen möchte ich die Möglichkeit einer »Transplantation«. Sie wird allerdings derzeit nur in schwersten Fällen durchgeführt, z.B. wenn es bereits zur Dialysepflicht gekommen ist. Meist werden dann simultan Nieren und Pankreas transplantiert. Es gibt aber mittlerweile auch isolierte Inselzelltransplantationen. Was die Erfolgsquoten angeht bin ich derzeit überfragt, aber ich werde das Thema noch weiter ausbauen, nur Geduld.

Auf alle Fälle kann man aber sagen, daß auch diese Patienten nicht geheilt (im kurativen Sinne) sind, sondern ihr Leben lang immunsupprimierende Medikamente einnehmen müssen, um eine natürliche Abstoßungsreaktion des Körpers zu unterdrücken.

 

Fazit:

Es gibt für jeden Diabetiker die für ihn geeignete Therapieform. Sie ist individuell seinen persönlichen Bedürfnissen und Ressourcen anzupassen.

 

Leitsatz:

Nicht der Pat. passt sich seiner Therapie an, sondern die Therapie wird dem Pat. angepasst.

Ältere Diabetiker werden bei Notwendigkeit einer Insulintherapie oft auf CT eingestellt, weil diese weniger Können erfordert und eine befriedigende Einstellung bei Einhaltung der Therapieregeln gewährleistet werden kann.

Diese Regeln sind im Wesentlichen:

Feste Uhrzeiten, zu denen gespritzt und gegessen wird
Feste Größen in der Menge der verzehrten Kohlenhydrate
Weitestgehender Verzicht auf schnell wirkende Kohlenhydrate

Bei Beachtung dieser Regeln kann das HbA1c in für den Pat. vernünftigem Rahmen gehalten und somit diabetischen Spätschäden vorgebeugt werden.