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Bitte befolgen Sie Tipps/Empfehlungen/Anregungen, die Sie hier oder anderswo im Internet gefunden haben, niemals, ohne das vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, bzw. mit Ihrem Diabetesteam besprochen zu haben!

Wichtig!
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Mehr Bewegung

Einer meiner Lieblingssprüche neben "Sie müssen sich gesünder ernähren" (Ach was: und ich dachte schon die Schokotorten-Diät würde endlich anschlagen...) ist:

"Sie müssen sich mehr bewegen"

Noch konkreter wäre wohl nur noch "Das muss besser werden"...

Um etwas zu verbessern sollte man lieber erstmal ergründen was das Problem ist, welche Ressourcen einem zur Verfügung stehen, was man erreichen will (Nah- und Fernziele) und wie konkret man dort hingelangt.

Das Problem:
Hier würde ich erstmal - ähnlich wie bei einer Ernährungsberatung mit der Körperwaage - mit einem Belastungs-EKG feststellen, wie der derzeitige Stand der körperlichen Fitness aussieht. Welchen Beruf hat der Diabetiker, wieviel Bewegung kommt dort auf ihn zu, wie sieht es in der Freizeit aus?

Ähnlich wie man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen sollte kann man nicht einfach davon ausgehen, dass jemand mit Übergewicht auch zu wenig Bewegung hat.

Die Ressourcen:
Ebenso wenig wie man einen 55-jährigen dazu motivieren kann sich bei "Jugend trainiert für Olympia" zu beteiligen, wird man einen erklärten Bewegungsmuffel zu einem Sportverein motivieren können. Durch jüngere Studien hat man ja schon feststellen können, dass die Freude an körperlicher Aktivität auch eine genetische Komponente zu haben scheint. Umso wichtiger also, daß man hier in der Planungsphase schon realistisch festhalten kann, wo genau man steht: welche Interessen und welche Hobbies bestehen evtl. schon und wie kann man die nutzen, um einen realistischen Bewegungsplan aufzustellen.

Die bloße Aufforderung, sich mehr zu bewegen, reicht meiner Meinung nach ebenso wenig aus, wie der Hinweis, sich besser zu ernähren. Während es aber für die Ernährung konkrete Pläne und/oder Schulungen gibt, fehlen solche Angebote im Bereich der Bewegungstherapie ziemlich oft.

Nah- und Fernziele:
Die Problemerhebung mit einem Belastungs-EKG bietet nicht nur den Vorteil, dass der aktuelle Stand der Belastbarkeit nachprüfbar ermittelt wird; man kann daraus auch Ziele entwickeln, die in naher und ferner Zukunft erreicht werden sollen. Ebenso kann man die Ziele in Minuten körperlicher Aktivität ohne Pause oder auch als Wegstrecke in Kilometer definieren.

Auf alle Fälle erreicht man so eine konkrete Vorstellung dessen, was erreicht werden soll. Und je konkreter etwas formuliert ist, desto mehr steigert das auch die Motivation.

Wie soll das Ziel erreicht werden?
Nicht wenige sehen sich bei der Aufforderung mehr Sport zu treiben schon in ballonseidenen Trainingsanzügen schnaufend einen Waldweg langtrotten und das ist für viele "Couch-Potatos" nicht gerade ein erstrebenswerter Zustand.

Das liegt aber nur daran, dass ihnen nicht gesagt wurde, dass Bewegung nicht unbedingt mit Sport gleichzusetzen ist. Mehr Bewegung kann man auch haben, indem man die Treppe statt des Fahrstuhls nimmt, öfter mal das Auto stehen lässt und zu Fuß einkaufen geht oder sich einen Hund oder ein sonstiges Hobby sucht, das im Freien mehr Spaß macht als in geschlossenen Räumen.

Wenn ich von einer jungen dynamischen Diabetesberaterin, die in ihrer Freizeit regelmäßig joggen geht, zu hören kriege, daß mehr Bewegung doch Spaß macht, dann ist das für mich in etwa so glaubwürdig, als wenn meine kleine Schwester versucht mir weiszumachen, dass die Geräusche aus ihren Stereoboxen Musik sind.

Liebe Leute: für einen Couch-Potato hat Bewegung nichts mit Spaß zu tun. Wenn man völlig untrainiert ist, macht es keinen Spaß, sich durch die Landschaft zu quälen. Es ist anstrengend, es tut weh und irgendwann mag man nicht mehr. Das 'A' aus 'Spaß' kommt im Wort 'Bewegung' nicht vor. Wohl aber in 'ausruhen, Film ansehen und Pizza essen'. Was fehlt ist die Langzeitmotivation!

Was man aber auch sagen muss: noch unschöner als gegen die fehlende Langzeitmotivation zu verlieren ist, gegen sich selbst zu verlieren.

Motivation kann man sich verschaffen, indem man sich realistische Ziele steckt und die nicht unbedingt mit denen von Leistungssportlern vergleicht.
Überlegen Sie doch mal: für jemanden, der sich im Schnitt 10 Minuten pro Tag draußen bewegt ist eine Ausdehnung auf 15 Minuten schon ein Gewinn von 50%. Bei welcher Bank haben Sie schon mal 50% für Ihr Geld bekommen?

Mir schwebte schon seit längerem ein konkretes Programm vor, mit dem man gleichzeitig sein Ernährungs-, als auch sein Bewegungsverhalten verbessern kann, indem man sich langfristig selber motiviert.
Sie finden es jetzt hier auf der Homepage unter dem Stichwort "Igeln"